Anspruchsvolles Gartenjahr geht zu Ende

Am 27. Oktober 2017 waren die Mitglieder des „Verein für Gartenkultur und Landespflege Inzell-Hammer-Weißbach e.V.“ zur Herbstversammlung in`s Hotel Alpenglück in Weißbach a.d.A. eingeladen. Hier gab es Wissenswertes vom Vorstand Florian Seestaller und dem Geschäftsführer des Kreisverbandes Traunstein Landkreisberater Markus Breier über das zurückliegende und kommende Gartenjahr. In einem interessanten, reich bebilderten Vortrag gab der Gartenfachberater des Landratsamtes Berchtesgadener Land Markus Putzhammer wertvolle Tipps an die Gartlerinnen und Gartler weiter. Mit viele Kreativität und Liebe zum Detail hatten Mitglieder des Vereinsausschusses den Saal kreativ und farbenfroh mit Dekorationsmaterial aus der Natur und dem Garten geschmückt. Unter den Mitgliedern konnte Seestaller, neben dem Schneizlreuther Bürgermeister Wolfgang Simon und dem Inzeller Bürgermeister Hans Egger auch die beiden Ehrenvorstände Friedhelm Schmidt und Franz Kalchgruber und das Ehrenmitglied Betty Scheurl begrüßen. Stellvertretend für die Bürgermeister begrüßte der Bürgermeister der Gemeinde Schneizlreuth Wolfgang Simon die Versammlung. Dessen Wahrnehmung nach leisten die Mitglieder des Gartenbauvereins in den einzelnen Gemeinden einen wertvollen Beitrag zu guten Lebensbedingungen und Lebensqualität und zum Schutz der Natur. Dies sei auch deshalb so wichtig, weil etwa über die Erderwärmung und das Bienensterben schon seit den 1980er Jahren diskutiert werde, sich die Situation aber nicht entspannt, sondern die Bedrohung dadurch sogar noch verstärkt habe. Jedes Engagement, bis in die kleinsten Zellen, sei deshalb sehr wertvoll. Das Wissen um den Garten, die Natur und das Miteinander von Mensch und Tier, insbesondere an die Kinder und jungen Menschen weiterzugeben, sei eine wichtige Aufgabe für den Gartenbauverein. Dass letzteres ernstgenommen wird zeigte sich im Jahresrückblick Seestallers, der unter anderem über die Beerenstauden-Pflanzaktionen am Spielplatz Weißbach a.d.A. und am Hammerer Kindergarten, sowie die erfolgreiche Saison bei der eigenen Kindergruppe „Schnittlauchräuber“ berichten konnte. Wie der Vorstand weiter ausführte, unterstützen den Verein, der etwa 1957 noch 91 Mitglieder zählte, derzeit mehr als 500 Frauen, Männer und Familien. In einer amüsanten und informativen Art und Weise, „grod aussa“ in wohlklingender Mundart, gab Kreisfachberater Markus Putzhammer im Anschluss Praxistipps aus seiner Erfahrung an die Gartlerinnen und Gartler weiter. Neben einer Detailanleitung zum Aufstellen von Wühl- und Feldmausfallen oder der Bekämpfung der Maulwurfsgrille ging er anhand von Bilder etwa auf passenden und nichtpassenden Blumenschmuck am Haus und auf arbeitserleichternde Bewässerungsanlagen für die Balkonblumen ein. Weiter bat er darum, die Nistkästen jetzt zu säubern und nicht auf das Setzen der Zwiebeln für die Frühlingsblumen und das Abdecken offener Bodenflächen mit Laub oder Mulch zu vergessen. Alles was jetzt noch blühe oder Samen produziere sollte man nicht in einer Arbeitswut niedermachen, sondern so lange wie möglich stehen lassen. Putzhammer schlug vor, die danach anfallenden Stauden und Äste mit einer Hake anstatt mit einem Motorhäcksler zu zerkleinern. Dies spare Energie und schaffe Bewegung. Bis zum Frost könne man auch verschiedene Gemüsesorten wie dem Sellerie oder dem Zuckerhutsalat getrost stehen lassen. Interessante Infos gab es auch zu verschiedenen Krankheiten etwa an Tomatenstauden, zu Schädlingen im Garten oder dem Einwintern von Gemüse. Schlechte Nachrichten hatte Putzhammer zum Thema Buchsbaumzünsler. Dieser breite sich immer mehr aus und werde schon bald auch die Region des Gartenbauvereins erreichen. Anhand von abschreckenden Beispielen bat der Fachberater schließlich darum, sich bei der Gartengestaltung nicht von den monotonen Angeboten in Katalogen und Baumärkten, sondern von guten Beispielen in der Natur anleiten zu lassen und keine „Festungen“ zu bauen. Jeder sollte daran denken, dass Offenheit eine wichtige Grundlage für ein gutes Zusammenleben“ sei. Danach nahm der Kreisvorsitzende Markus Breier, der nun ein Jahr Fachberater im Landkreis Traunstein ist die Gelegenheit wahr sich vorzustellen. Für das kommende Jahr kündigte er eine Kreisprämierung zum Thema „Bienenfreundlicher Garten“ und eine Erhebung Mittel`s Fragebogen zum Zustand der Obstkulturen im Landkreis an. Schwerpunktthemen werden weiter Nistkästen, Wildinsektenhotels und die heimische Wildblumenwiese sein. Wie Vorstand Seestaller abschließend ergänzte, wird der Verein vor Ort Informationsveranstaltung zur Vielfalt im Garten, für Garten-Einsteiger und Praxis-Workshops etwa zur Veredelung von Gartenprodukten, zur Pflege und Veredelung von Obstbäumen oder zur Pflege der Gartengeräte anbieten. Auch die Aktionen für und mit Kindern gehören weiter zum festen Bestandteil der Gartenvereinsarbeit. Klar bekannte er sich auch zu Aktionen, welche die Verbannung des Pflanzengiftes Glyphosphat zum Ziel haben.
Text und Bilder: Werner Bauregger